Seit
vielen Jahren baue ich Plastiken aus Edelstahl. Bleche werden ausgeschnitten
und an den Kanten miteinander verschweißt, so daß Hohlkörper
entstehen. Die Schweißnähte werden verschliffen. Die
Zeichnung der Schleifspuren ist wichtiges Gestaltungsmittel. Meistens
füge ich mehrere solcher Hohlkörper zu abstrakten Plastiken
zusammen. Meine Plastiken haben keine Namen und Titel, damit dem
Betrachter freie Assoziation ermöglicht wird.
Schon
früh bemerkte ich die Möglichkeit die Plastiken zum Klingen
zu bringen. So kam ich irgendwann dazu, Musikern den Auftrag zu
geben, die traditionelle Autonomie und Unberührbarkeit des
Kunstwerkes zu verletzen und die Plastik als Musikinstrument zu
benutzen.
Im
Laufe der Jahre fanden sich neue und beeindruckende Klänge
mit einer durchaus spirituellen Tiefe. Jedoch stehen beim Schaffen
einer neuen Plastik allein deren plastische Qualitäten im Vordergrund.
Interessanterweise zeigt sich hier aber die Universalität der
Ästhetik und des goldenen Schnittes, die sich mir in der langjährigen
Beschäftigung mit den Platonischen Körpern offenbarte.
Sowohl in der optischen als auch der akustischen Wahrnehmung bestimmen
die Proportionen den Eindruck. Natürliche Harmonien können
in einem Klangkörper leichter schwingen als Disharmonien. So
zeigt sich erstaunlicherweise, daß eine Arbeit, mit der ich
plastisch zufrieden bin, auch immer gut klingt.
Das
erste konzertante Ereignis fand 1993 im Hallenbau A der ehemaligen
IWKA in Karlsruhe statt. Damals schrieb der Komponist Stefan Bartling
das Stück „Würfelmechanik”. Seitdem kam es zur Zusammenarbeit
mit verschiedenen Musikern: Dem Polarity-Ensemble mit Bassam Abdul-Salam,
Andree Wolf, Dirk Rothbrust und Christian Dierstein, der Künstlergruppe
Phase 7 mit Sven Beyer und Markus Hauke und anderen.
Aufführungsorte
waren u.a. das Breisacher Münster, im Wasser des Thermalbades
in Freiburg, die Kieler Kunsthalle, das Kanzlerfest 2001 in Berlin,
die Wüste Gobi, Konzerte in Kirchen, auf Messen und Ausstellungen.
Am 11. Dezember 2003 fand zum 30. Jubiläum des Schlagzeugensembles
Freiburg in der Musikhochschule ein Konzert statt, für das
Prof. Bernhard Wulff drei Komponisten beauftragt hatte, für
eine Plastik Stücke zu schreiben:
Mariano
Etkin 1943 Argentinien, „Trio” für Klangskulptur und 2
Schlagzeuger UA
Achim
Christian Bornhöft 1966 Deutschland, „polaroid” 2003 UA
Johannes
Fischer 1981 Deutschland, „Zerfließend ins Blau” für
Klangskulptur und drei Schlagzeuger
o.T.
Höhe ca. 560cm Sligo Irland 1997
Sculpture
for Colin Jackson, Europahalle Karlsruhe, March 2003
Von
seinen Freunden überreicht anläßlich seines letzten
offiziellen Wettkampfes.